Bewerbungstipps
I Zeitpunkt der Bewerbung
Sobald Du Dich für einen Ausbildungsberuf entschieden hast, solltest Du anfangen Deine Bewerbungen zu schreiben und diese schnellstmöglich an die entsprechenden Unternehmen schicken.
Grund: Die verfügbaren Ausbildungsplätze sind begrenzt und die Unternehmen versuchen, ihre Ausbildungsplätze für die folgenden Jahre bereits einige Zeit im Voraus zu besetzten.
Als Faustregel gilt: ca. 9 – 12 Monate vor Ausbildungsbeginn sollte die Bewerbung bei den Unternehmen vorliegen.
II Aufbau und Inhalt der Bewerbung
Der Inhalt einer jeden Bewerbung baut sich wie folgt auf:
- Deckblatt
- Bewerbungsanschreiben
- Lebenslauf
- Schulzeugnisse (die letzten drei Schulzeugnisse)
- Arbeitszeugnisse
- Zertifikate/Urkunden/Bescheinigungen
- Sonstige Anlagen
Bei der Gestaltung des Deckblatts kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen. Beinhalten sollte es im Wesentlichen jedoch den Titel (z. B. Bewerbung für eine Ausbildungsstelle als …), ein aktuelles Bild von Dir und persönliche Daten wie Name, Adresse und Kontaktdaten.
Das Bewerbungsanschreiben ist der Kern Deiner Bewerbung und damit das Aushängeschild.
Im Bewerbungsanschreiben solltest Du also etwas über Dich erzählen:
- Warum Du genau diese Ausbildung machen möchtest?
- Warum genau Du der/die Richtige für diese Ausbildung ist?
- Warum Du Dich genau für dieses Unternehmen entschieden hast?
Des Weiteren solltest Du darauf achten, dass die Bewerbung der DIN 5008 entspricht. Dies hört sich zunächst einmal komplizierter an als es wirklich ist. Es bedeutet einfach, dass beispielsweise Anschrift, Betreff, Datum etc. auf dem Dokument vorhanden und auf einem bestimmten Platz sein sollte.
Der Lebenslauf soll dem Unternehmen eine kurze Übersicht über Deine bisherigen Stationen Deiner Karriere- bzw. Schullaufbahn geben. Wesentliche Inhalte in einem Lebenslauf sind folgende:
- Persönliche Kontaktdaten
- Geburtsdatum und Ort
- Bildungsweg (schulische und akademische Laufbahn)
- Praxiserfahrung z. B. bisherige Praktika, Arbeitsstellen etc.
- Sprachkenntnisse/EDV-Kenntnisse etc.
- Hobbys und Interessen
- Sonstige Kenntnisse und Fähigkeiten
III Abgabe der Bewerbung
Falls ein Unternehmen einen bestimmten Weg zur Abgabe der Bewerbung wünscht, solltest Du diesen Weg in jedem Fall einhalten.
Viele Unternehmen möchten beispielsweise, dass die Bewerbung nur über das extra dafür eingerichtete Online-Portal abgegeben wird.
Ist kein bestimmter Weg vorgegeben, kannst Du die Bewerbung entweder klassisch per Post versenden, oder einfach per Mail an die entsprechende E-Mail-Adresse. Achte bei der Abgabe per Mail darauf, dass Du Deine Bewerbungsunterlagen im PDF-Format abgibst. Nur so kannst Du sicher sein, dass sich in Deiner Bewerbung keine Umbrüche oder Zeilen unschön verschieben, wenn es vom Empfänger mit einem anderen Programm geöffnet wird.
Um die Kommunikation zu vereinfachen, solltest Du dir in jedem Fall aber eine E-Mail-Adresse anlegen, welche auch regelmäßig abgerufen wird. Auch wenn Du Deine Bewerbung per Post abgegeben hast, werden die Unternehmen die Kommunikation per Mail mit Dir bevorzugen, da dies einfacher, schneller und unkomplizierter geht.
IV Vorstellungsgespräch
Ist die Bewerbung abgegeben und Du wirst zum Vorstellungsgespräch eingeladen, hast Du die erste Hürde auf dem Weg zu Deinem Ausbildungsplatz geschafft!
Was gibt es jetzt noch zu beachten?
Beim Vorstellungsgespräch zählt der erste Eindruck! Du solltest also angemessene Kleidung tragen und ein gepflegtes Erscheinungsbild vorweisen. Die Kleidung sollte passend zu dem Ausbildungsberuf gewählt werden, für welchen Du dich bewirbst.
Als Faustregel gilt: „Immer ein bisschen mehr, als Du im Berufsalltag tragen wirst“.
Ein Metallbauer zum Beispiel kann also durchaus in einem Hemd zum Vorstellungsgespräch erscheinen, sollte aber auf keinen Fall in einem Anzug auftauchen.
Des Weiteren solltest Du Dich vor dem Vorstellungsgespräch auf einige „typische“ Fragen vorbereiten, welche oft gestellt werden:
- Warum möchtest Du diesen Beruf erlernen?
- Warum hast Du Dich für unser Unternehmen entschieden?
- Hast Du bereits Erfahrungen gesammelt, die Dir in der Ausbildung weiterhelfen werden?
- Was sind Deine Stärken und vor allem was sind Deine Schwächen?
Bereite zudem auch Fragen vor, welche Du den Gesprächspartnern stellen möchtest. Dies zeigt, dass Du Interesse an dem Unternehmen und der Ausbildungsstelle hast. Mögliche Fragen können sein:
- Welche Azubi-Projekte gibt es während der Ausbildung?
- Ist es möglich vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum oder Ferienjob in dem Unternehmen zu absolvieren?
- Wie sieht es nach der Ausbildung mit den Übernahmemöglichkeiten aus?
- Welche Fortbildungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen?
Zudem solltest Du auch einen Blick auf die Unternehmenswebsite oder Broschüren des Unternehmens werfen. Hier erfährst Du ebenfalls wichtige Informationen wie z. B. Unternehmensbranche, Unternehmensgröße, Geschäftsführer usw. Diese Informationen können Dir im Vorstellungsgespräch sehr weiterhelfen.
Hast Du dich nun ausreichend auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet, kann Dein großer Tag kommen:
Das Vorstellungsgespräch
Erscheine zu dem vereinbarten Termin pünktlich. Plane ausreichend Zeit für den Weg zum Unternehmen ein. Sei jedoch nicht überpünktlich und schon eine halbe Stunde oder gar noch früher dort. Circa 5 bis 10 Minuten vor dem eigentlichen Termin solltest du erscheinen und Dich am Empfang melden. Bist Du doch schon früher dort, dann vertritt Dir noch etwas die Beine. Dies hilft gleichzeitig auch, Aufregung und Nervosität abzubauen.
Bist Du nun beim Unternehmen angekommen und wirst in Empfang genommen, achte darauf, dass Du jeden Gesprächsteilnehmer per Händedruck begrüßt. Ein einfaches „Hallo in die Runde“ genügt hier nicht!
Während dem Vorstellungsgespräch verhalte dich natürlich, verstelle Dich nicht und zeige ein gesundes Selbstbewusstsein. Das Unternehmen möchte Dich so kennenlernen wie Du bist.
Habe dabei immer die „Knigge-Regeln“ im Hinterkopf wie z. B. den Gegenüber ausreden zu lassen, keine unangemessene Wortwahl zu verwenden …
Nach dem Gespräch ist vor dem Gespräch. Achte auch beim Verlassen darauf, dass Du wieder allen Gesprächsteilnehmern die Hand gibst und diese verabschiedest. Bedanke Dich auch für die Einladung zum Vorstellungsgespräch und die Möglichkeit des persönlichen Kennenlernens.
V Umgang mit einer Absage
Erhältst Du eine Absage ist das noch lange kein Grund aufzugeben und den „Traum“-Ausbildungsberuf an den Nagel zu hängen. Absagen können viele verschiedene Gründe haben und nicht immer hängt es mit Deiner Bewerbung oder Deiner Person zusammen. Generell solltest Du jedoch den Zeitpunkt der Absage als Anhaltspunkt nehmen. Erhältst Du eine Absage ohne zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden zu sein, solltest Du unbedingt nochmals Deine Bewerbungsunterlagen prüfen, überarbeiten und ggf. einem Freund, einer Freundin, den Eltern oder einer Lehrkraft zur Durchsicht geben. Diese sehen vielleicht Fehler oder haben Verbesserungsvorschläge, auf die Du selbst nie gekommen wärst.
Erhältst Du die Absage nach dem Vorstellungsgespräch, so waren Deine Bewerbungsunterlagen vermutlich gut, aber Du konntest im Vorstellungsgespräch nicht richtig punkten. Dies kann jedoch auch mit ein wenig Übung verbessert werden. Auch hier bietet sich an, sich wieder mit einem Freund, einer Freundin, den Eltern oder einer Lehrkraft kurzzuschließen, und gemeinsam die Situation eines Vorstellungsgespräches zu üben. Je öfter man sich einer solchen Situation stellt, desto routinierter wird man und man kann im Gespräch überzeugen.